Klaus-Paier-Trio - 29.01.2005

Ob in Paris, Stockholm, Warschau oder Israel, in den fast immer ausverkauften Konzertsälen und Jazzclubs reagiert das Publikum begeistert, lobt die Kritik die überragende Musikalität des Ensembles. Das Klaus-Paier-Trio mit Klaus Paier (Akkordeon und Bandoneon), Stefan Gfrerer (Baß) und Roman Werni (Schlagzeug).

Bevor der österreichische Akkordeonist und Bandoneonspieler Klaus Paier sich anschickte, den Tango Nuevo in neue Bahnen zu lenken, konnte er bereits auf eine fruchtbare Laufbahn in der Welt der Klassik und des Jazz zurückblicken. Paier studierte am Kärntner Landeskonservatorium und gründete 1993 sein "Accordion Project", mit dem er beim renommierten Wettbewerb "Premio internationale di fisamonica" im italienischen Castelfidardo drei Jahre hintereinander (1994 – 1996) den ersten Preis für die Kategorie Jazz erspielen und somit seinen Ruf als einer der herausragenden Akkordeonisten Europas festigen konnte. Klaus Paier versteht es, die Dramatik des Tango zwischen improvisativen Jazzzitaten und kammermusikalischer Präzision oszillieren zu lassen und offenbart damit seinen hochindividuellen ästhetischen Zugang zur Musik. Doch der melancholische Tango Nuevo ist nur eine von mehreren Zutaten, welche die Musik Paiers grundieren, und wird in seiner eigenwilligen Jazzfusion bloß paraphrasiert. Auch andere ethnische Elemente (von französischem Musettewalzer bis zu balkanischer Rhythmik und Melodik) fließen in seine stilistisch schwer einordenbaren Kompositionen ein.

Klaus Paiers musikalische Hingabe korrespondiert mit der Leidenschaftlichkeit seiner Bühnenpräsenz. So attestierte ihm Klaus Büttermann im Rahmen des Allgäuer Jazzmeetings 2000: "Dem Publikum dagegen ist er weit entrückt. Körper , Mimik und Atmung bilden eine Einheit mit seinem Instrument und der Musik. Diese fordert stets höchste Konzentration aufgrund der vielen melodischen, rhythmischen und dynamischen Feinheiten, die mit grandioser Technik und der Bewegung des Balges umgesetzt werden müssen."

Nicht verwunderlich also, dass sein Name infolge einer Internetumfrage nach dem Akkordeonisten mit der hervorragendsten Bühnenpräsenz neben denen Richard Gallianos und Frank Maroccos genannt wurde – jenes Frank Maroccos übrigens, der nach Anhören von "Accordion – Jazz & Tango Nuevo" seinem Freund Klaus Paier bekundete: "You have definitely established your own style of accordion jazz. As you know, I have always admired your playing and this, I believe is one of the best Accordion records I have heart. Bravissimo!"

Stefan Gfrerer spielt seit Ende der neunziger Jahre mit dem Klaus Paier Trio. Er hat in Klagenfurt klassischen Kontrabass (Ratislav Zatloukal) und in Graz Jazz (Wayne Darling) studiert. Zurückblickend kann er auf eine musikalische Zusammenarbeit mit Enrico Rava, Bobby Shew, Peter Erskine, Erich Kleinschuster, Lee Harper und Jay Clayton verweisen.

Roman Werni arbeitet schon seit 1994 mit Klaus Paier. Sein Schlagzeugstudium am Konservatorium in Klagenfurt beendete er 2002 mit einem Jazzdiplom. Er war in unterschiedlichen klassischen Orchestern und Ensembles in Österreich tätig, spielte mit Jazzsolisten wie Michael Erian, Primus Sitter oder Thomas Wallisch.

Stefan Gfrerer und Roman Werni zeigen sich dabei als unglaublich sichere Begleiter und ausgewiesene Solisten in Personalunion. Ihre rhythmisch dichte und unmittelbare Kommunikation trägt die Musik, mal filigran und fragmentarisch, dann wieder üppig und rauschhaft, in eine vollkommen zeitfremde Atmosphäre. Für die CDs "Movimiento" und "Live" (beide PAO) wurde das Klaus Paier Trio für den österreichischen Musikpreis, den "Amadeus Award", nominiert.