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02.06.2019

Innsbruck 2019 - hervorragend in Höchststufe - Gemeinschaftsorchester AO Köngen / HO Uhingen mit Dirigent Thomas Bauer

Strahlend blauer Himmel und strahlende Gesichter der Orchestermitglieder nicht erst nach der Preisverleihung – nein, gleich nach dem Wettbewerbsvortrag im Saal Tirol vor ungefähr 1.000 interessierten und sachverständigen Zuhörern. „Ganz toll musiziert“ war der vielfach geäußerte Kommentar aus dem Publikum hernach. Dirigent Thomas Bauer hat das unglaubliche Kunststück vollbracht, etwa 50 Orchestermitglieder aus zwei Klangkörpern zu einer Einheit zu formen, die sich in der musikalischen Königsklasse, der „Höchststufe“ behaupten kann.

In großer Ruhe richtete sich dieses große Orchester auf der Bühne ein, wenn auch mit etwas Wehmut, weil diese Komposition jetzt letztmals zum Spielen auf dem Pult lag. Keine Anspielprobe, Ansage und dann hängen alle Musikerinnen und Musiker an Taktstock, Lippen, Augen, Gesicht und gesamter Körpersprache von Thomas Bauer. Es besteht keine andere Chance, auf die doch anderen Klangverhältnisse in diesem sehr großen Konzertsaal einzugehen. Volle Konzentration, Gestaltung jeden Tones und der extrem anspruchsvollen Übergänge, Erinnerung an die vielen vom Dirigenten erzählten Geschichten zur Ausgestaltung bestimmter Stellen, Langsames, Schnelles, Lustiges, Trauriges, Reaktion auf das kleinste Signal von vorne und aufeinander hören, hören, hören – die „25 Aquarelle“ von Yuri Nikolayevich Shishakov kommen zur vollen Entfaltung. Langer C-Dur-Schlußakkord, Spannung und unglaubliche Stille – was für ein Glücksgefühl, als der frenetische Beifall aufbraust.

Beim 13. World Music Festival haben sich von den ungefähr 200 Ensembles 27 Orchester dem Wettbewerb in der sehr anspruchsvollen „Höchststufe“ (= „Concert“) gestellt; darunter Formationen aus Großbritannien, den Niederlanden und Kroatien neben den vielen bekannten Namen aus Deutschland. Lediglich 12 davon reihte die namhafte und internationale Jury (aus Polen, Deutschland, Niederlande, Tschechien) in die Kategorie „hervorragend“ (41 – 50 Punkte) ein. Die Gesamtwertung besteht jeweils aus dem Mittel der gleichwertigen Kriterien:
1. Spieltechnische Ausführung (Tech)
2. Rhythmik und Zusammenspiel (Rythm)
3. Tempo und Agogik (Tempo)
4. Phrasierung, Artikulation und Klangbalance (Phrase)
5. Interpretation, Stilempfinden, künstlerisch-musikalischer Gesamteindruck (Overall)

Bei der Preisverleihung in der stimmungsvollen Innsbrucker Olympiahalle wurden wir lange auf die Folter gespannt. Als unser Gemeinschaftsorchester aufgerufen und Dirigent Thomas Bauer auf der Bühne die Urkunde entgegennahm, waren wir (42,4 Punkten) mit nur 0,2 Punkte Abstand hinter dem London Accordion Orchestra auf dem 7. Platz gelandet – was für ein Erfolg!

Festivalsieger mit 47,8 Punkten wurde ebenfalls ein Gemeinschaftsorchester, nämlich „Akkordeon im Quadrat Mannheim und Hohner Akkordeon Orchester Reilingen unter Leitung von Johannes Grebencikov mit „Einimegajuma“, einer verschmitzten Komposition von Thomas Bauer. Die Londoner spielten u.a. „Short Ride on a Fast Machine“ von John Adams, ein Titel, der viele unserer Orchestermitglieder neugierig machte – mal sehen!

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